Bundesliga startete vor 60 Jahren

Beginn einer Erfolgsgeschichte am Samstag, 24. August 1974

Mit acht zeitgleichen Spielen startete heute vor 60 Jahren – am Samstag, 24. August 1974, um 15.30 Uhr – die im Jahr zuvor in Dortmund auf dem DFB-Bundestag beschlossene Fußballbundesliga ihre Erfolgsgeschichte. Ein wesentlicher Befürworter dieses eingleisigen Fußballoberhauses war der damalige Lippstädter Bürgermeister Jakob Koenen (SPD) in seiner Eigenschaft als Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Befürworteter der Bundesliga in den 1960er Jahren:
Der Lippstädter Bürgermeister Jakob Koenen (SPD) in seiner Eigenschaft als DFB-Schatzmeister.
Archiv-Foto: Sammlung Hans Zaremba

Schwerer Weg

Aber der Weg bis zum Bundligastart in 1963 war weit und gepflastert mit Verbandsscharmützeln und politischen Diskussionen. Doch letztlich rang sich der DFB durch. Von einer schnellen, gar vorschnellen Entscheidung konnte aber keine Rede sein: Ganze neun Stunden tagte am Samstag, 28. Juli 1962, der DFB-Bundestag im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle. Um 17.45 Uhr war es dann endlich soweit. Mit 103 zu 26 Stimmen wurde die Einführung der Bundesliga zum Jahr 1963 beschlossen. Bis zum Saisonende 1962/63 gab es mit dem Oberligen Nord, West, Süd, Südwest und West-Berlin ein fünfgleisiges Oberhaus, während andere Nationen – England, Italien und Spanien – dem deutschen Fußball mit ihren nationalen eingleisigen Ligen bereits weit voraus waren.

Gründungsmitglieder

Von den heutigen Bundesligisten waren mit Werder Bremen, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln und der VfB Stuttgart beim Start fünf Vereine dabei, die bis auf die Hessen allesamt in der Bundesliga zu Meisterehren kamen. Jedoch konnten sie nicht durchweg sechs Jahrzehnte von 1963 bis 2023 die Liga halten, da diese Gründungsmitglieder zwischenzeitlich infolge von Abstiegen das Oberhauses zum Teil mehrfach verlassen mussten. Im Gegensatz zu anderen Clubs – wie Preußen aus Münster, die schon nach einem Jahr abgestiegen sind – schaffen sie aber ein Comeback. Zum Beginn im August 1963 fehlte noch der spätere Rekordmeister FC Bayern München, der erst in 1965 den Aufstieg in die Beletage schaffte. Der heutige Branchenführer musste in 1963 noch dem Lokalrivalen TSV 1860 München den Vortritt lassen, der es damals durchaus mit den Bayern sportlich aufnehmen konnte. Unterdessen sind die Löwen bis in die dritte Liga abgerutscht. Ihre einstige Klasse – DFB-Pokalsieger in 1964 und Deutscher Meister in 1966 – ist längst verblasst. Übrigens: Mit Lothar „Emma“ Emmerich (1941-2003) stand am Samstag, 24. August 1963, ein Spieler für Borussia Dortmund beim SV Werder Bremen (1:3) auf dem Rasen, der später am Freitag, 5. Mai 2000, zu den Paten der Gründung der Lippstädter „Optimisten“ zählte.

Hans Zaremba