Ver.di-Senioren zu Gast im Cappeler Stift
Mit einem Besuch im Stift Cappel hatten sich die Senioren von ver.di mit ihrer Vorsitzenden Margret Schulte Steinberg in diesem Jahr einen besonders reizvollen Ort für ihren Jahresabschluss ausgesucht. Dazu wurden die im Ruhestand befindlichen Gewerkschaftler von Siegfried Rafalzik, Vorsitzender des Fördervereins „Freunde der Stiftskirche Cappel“, in der Klosterkirche des vormaligen evangelischen Damenstifts begrüßt. Unter ihnen befanden sich mit dem Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba auch eine stattliche Anzahl von Mitgliedern der Kernstadt-Sozialdemokraten.
Wertvolle Turmuhr
Ausgestattet mit einem hohen Wissen und unzähligen Details über die wechselvolle Geschichte des in der Cappeler Stiftsalle gelegenen Kleinods verschaffte es der redegewandte Vorsitzende des im Oktober 1988 gegründeten Zusammenschlusses seinen Gästen viele interessante Begebenheiten rund um das Stift in Cappel zu vermitteln. Mit berechtigtem Stolz konnte Rafalzik der Gewerkschaftsgruppe berichten, dass aus einer kleinen Gruppe von engagierten Gemeindemitgliedern der evangelischen Kirche ein starker Verein geworden sei, der etliche sinnvolle Anschaffungen in den zurückliegenden Jahren verwirklicht habe. Besonders hob der Gastgeber in seinen Ausführungen die Instandsetzung der alten und wertvollen Turmuhr der Stiftskirche von 1897 hervor. Dabei erläuterte er den beindruckten gewerkschaftlichen Besuchern die raffinierte Technik des vom Lippstädter Restaurator Bernd Goldammer wieder hergerichteten Zeitmessers. Die von Pauline Prinzessin zu Lippe gestiftete Uhr habe vor ihrer Wiederinbetriebnahme im Jahre 2008 ein trostloses Dasein im Turm der Stiftskirche gefristet, „bis sich der Förderverein vor gut zweieinhalb Jahren ihrer annahm“.
Geschichtlicher Überblick
Darüber hinaus blickte Siegfried Rafalzik auch auf die Vergangenheit des Klosters als Prämonstratenstift, das eng verbunden war mit den Edelherren von der Lippe. Anfänglich habe das Stift zum Bistum Münster gehört. Doch durch eine päpstliche Entscheidung sei es dem Erzbistum Köln zugeordnet und zugleich Cappel aus der Pfarrei Liesborn herausgelöst worden. Nachdem die Edelherren von der Lippe zu den Protestanten übergetreten waren, habe sich um 1571 auch die Umwandlung des Klosters in ein freiheitliches protestantisches Damenstift vollzogen. „Bis 1971 hat es in Cappel bestanden und sei danach per Landesgesetz mit dem Stift St. Marien in Lemgo vereinigt worden.“ Schließlich verschafften sich die Ver.di-Senioren bei ihrem Rundgang über die Baulichkeiten und Ausstattung des an der Grenze zur Gemarkung Liesborn gelegenen Cappeler Schmuckstückes einen unmittelbaren Eindruck, bevor sie in das benachbarte Restaurant „Zum Jägerkrug“ einkehrten.
Quellenangabe
Dieser Beitrag wurde am 29. Dezember 2010 für das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.