Rückblick I auf den SPD-Aschermittwoch 2023 in Lippstadt
Ausgehend von der Forderung „Kultur für alle“ des einstigen Kulturdezernenten von
Frankfurt am Main, Hilmar Hoffmann (1925-2018), die heute als „Kultur von allen“ zu
definieren sei, schilderte der sachkundige Bürger im städtischen Kulturausschuss,
Friedhelm Arnoldt aus Benninghausen, beim Politischen Aschermittwoch des
Lippstädter SPD-Ortsvereins im Interview mit Besima Duranovic und Franz Bußmann
seine Überlegungen für eine stärkere Teilhabe der Kulturinteressenten in Lippstadt.
Meinungsfreiheit
Der Sozialdemokrat unterstrich: „Kultur ist Basisdemokratie und Meinungsfreiheit. Jeder muss sich ausdrücken und die Möglichkeiten wie Förderung, Räume oder Unterstützung bekommen können.“ Ebenso umriss Friedhelm Arnoldt die strategischen Ziele der von der SPD angestoßenen Entwicklungsplanung der örtlichen Kulturpolitik mit ihren über einhundert Punkten. Unter anderem mit einem kulturpolitischen Leitbild, das vom Rat der Stadt Lippstadt Ende Juni 2016 beschlossen wurde.
Querschnittsaufgabe
Zugleich hob der SPD-Kulturfachmann die Initiativen seiner Partei hervor, nach einem Kulturmanager Umschau zu halten und einen Museumspädagogen zu gewinnen. Dabei betonte Friedhelm Arnoldt: „Für die Sozialdemokratie ist Kultur eine Querschnittsaufgabe, die bis in die Bauverwaltung und den Sozialbereich hineinreiche“. „Das muss auch in der Struktur der Stadtverwaltung sichtbar werden“, formulierte der Benninghausener das Verlangen der Sozialdemokratie in Lippstadt für die Kulturaufgaben so rasch wie möglich einen eigenen Fachbereich zu bilden. Für die Stärkung des Stellenwerts der Kultur mit seinen Institutionen Thomas-Valentin-Stadtbücherei, Volkshochschule, Conrad-Hansen-Musikschule, Stadtarchiv und Museum innerhalb der Gesamtverwaltung eine dringend erforderliche organisatorische Maßnahme, die in den letzten Jahren fortlaufend von den Sozialdemokraten herausgestellt wurde. Ein Ansinnen, das ebenso bei der Beratung und Beschlussfassung des Stadtetats 2023 in der Gesamtschule am Montag, 13. Februar 2023, aus der Mitte der SPD-Fraktion zu vernehmen war.
Stadtmuseum
Nicht von ungefähr hat im Februar 2023 die kommissarische Vorsitzende des Vereins „Freunde und Förderer des Stadtmuseums“, Brigitte Reich, im Gespräch mit „Lippstadt am Sonntag“ das jahrelange Tauziehen um das Palais Rose als blamabel für die Stadt Lippstadt bezeichnet. Die Bewertung und das von der Pädagogin genannte Ziel, das historische Gebäude zu erhalten, einen Anbau zu realisieren und den Marktplatz attraktiv umzugestalten, wurden beim SPD-Aschermittwoch gleichfalls geteilt. „Hier konnte inzwischen ein breiter Konsens gefunden werden, der uns zuversichtlich stimmt“, berichtete Friedhelm Arnoldt beim SPD-Treffenim Lokal „Jathe’s Kegelbahnen“ aus den letzten Zusammenkünften des von Sabine Pfeffer (SPD) geleiteten städtischen Kulturausschusses.
Kulturbewegung
Dass das kulturpolitische Engagement der Sozialdemokratie über eine lange Tradition verfüge, veranschaulichte Friedhelm Arnoldt mit Blick auf den von Hilmar Hoffmann zum SPD-Geburtstag vor zehn Jahren veröffentlichten und beim SPD-Aschermittwoch ausliegenden Aufsatz 150 Jahre Sozialdemokratie und Kulturpolitik. In diesen Zeilen hat der Autor zahlreicher Bücher die Arbeiterbewegung und die aus ihr hervorgegangene SPD als Kulturbewegung beschrieben. Rückblickend auf die Ereignisse vor Ort erinnerte der SPD-Kulturpolitiker an den vehementen und effektvollen Einsatz des früheren Bürgermeisters Jakob Koenen (1907-1974) zum Beginn der 1970er Jahre für den Bau des im Herbst 1973 eröffneten Stadttheaters. „Damit konnte in Lippstadt eine größere Bühne für kulturelle Darbietungen geschaffen werden.“ Das Fazit von Friedhelm Arnoldt im Interview am Aschermittwoch: „Kultur, Kunst und Events sind der Kitt“, der soziales Leben zusammenhält.“
Quellenangabe
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 23. März 2023, für die SPD-Publikation Rote Lippe Rose intern von Hans Zaremba veröffentlicht.