Lippstädter Bürgermeisterwahl im Jahr 1948

Wolfgang Maron blickt im Heimatkalender auf die Ära von Jakob Koenen

Häufiger haben Rote Lippe Rose intern und andere Publikationen über das Wirken von Jakob Koenen als Lippstädter Bürgermeister – vom 9. November 1948 bis zu seinem Tod am 16. Januar 1974 – berichtet. Eine weitere Erinnerung an den wohl bisher bedeutungsvollsten Politiker aus der örtlichen Sozialdemokratie ist aus den Zeilen des Historikers Dr. Wolfgang Maron im Heimatkalender 2023 des Kreises Soest zu finden.   

Lippstadt am Dienstag, 9. November 1948:
Der von der SPD aufgebotene Handwerksmeister Jakob Koenen wurde an diesem Tag zum ersten Mal vom Stadtrat zum Bürgermeister gewählt.
Archiv-Foto: Sammlung Stadtarchiv Lippstadt

Außergewöhnlich

Mit seinem Beitrag beleuchtet der Schulleiter im Ruhestand, Wolfgang Maron, die Umstände bei der im Rathaus erfolgten Bürgermeisterwahl am Dienstag, 9. November 1948, die bei der Jubilarehrung des SPD-Ortsvereins Lippstadt am Samstag, 10. November 2018, vom ehemaligen Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Brülle bereits im Detail dargestellt wurden. Beim Votum im historischen Ratssaal erhielt der damals 41jährige Jakob Koenen nicht nur die Stimmen der Sozialdemokraten, sondern auch von den Liberalen. „Das Zusammengehen von SPD und der damals eher rechtsbürgerlichen FDP wurde landesweit als außergewöhnlicher Schritt angesehen“, betont der Autor des Artikels im Heimatkalender.

Neuerungen

Zudem verbindet Wolfgang Maron mit seiner Betrachtung über die Amtszeit von Jakob Koenen den starken wirtschaftlichen Aufschwung und die zugleich an der Lippe erfolgten wichtigen Veränderungen. Dabei zählt der Verfasser des Portraits über den auch über seinem Ableben hinaus noch lange populären Bürgermeisters die Bundesstraße 55 als Stadtumgehung, das Hallenbad, die Fußgängerzone und das Stadttheater auf. Ebenso die Intensivierung des Wohnungsbaus, was entscheidend zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen beigetragen habe. (Ergänzung des Schreibers für Rote Lippe Rose intern: Infolge der mit Jakob Koenen verbundenen Forcierung für die Schaffung zusätzlicher Wohn-Quartiere in Lippstadt entstand in 1951 die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt, die auch sieben Jahrzehnte nach ihrer Gründung und knapp 49 Jahre nach dem Tod ihres Initiators ein bedeutendes Element der Stadtentwicklung in Lippstadt ist.)

Stationen

Überdies listet Wolfgang Maron im Heimatkalender 2023 weitere Stationen des Lippstädter Ehrenbürgers Jakob Koenen auf: Bundestagsmitglied von 1953 bis 1969, Sportfunktionär als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Sportbundes und Schatzmeister des DFB (Deutscher Fußball-Bund). Ein lesenswerter Aufsatz des Mannes, der in 2022 auch die Geschichte der Sozialdemokratie in Lippstadt von ihren Anfängen bis 1933 formuliert hat.

Quellenangabe

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 16. Dezember 2022, für die Ausgabe 12/2022 der SPD-Publikation Rote Lippe Rose intern von Hans Zaremba veröffentlicht.