Senior des Lippstädter Stadtrates

Udo Strathaus vollendete am 1. Oktober sein 75.Lebensjahr

Wenn es in der Stadtpolitik um technische Fragen geht, dann ist sein fundiertes Wissen gefordert, was angesichts seines Werdegangs vom Elektriker zum Berufsschullehrer nicht überrascht. An Samstag, 1. Oktober 2022, vollendete der Senior des Stadtrates, Udo Strathaus, sein 75. Lebensjahr. Unterdessen gehört der Pädagoge im beruflichen Ruhestand der örtlichen Stadtvertretung seit 21 Jahren an.

Herten am Freitag, 26. September 2008:
Momentaufnahme von einem Besuch der Lippstädter SPD-
Ratsfraktion in der Stadtbücherei Herten, die mit ihrem umfänglichen Medienangebot als Anregung für die Weiterentwicklung der in 2008 in der Fleischhauerstraße in Lippstadt eröffneten Thomas-Valentin-Stadtbücherei diente. Die Aufnahme zeigt Udo Strathaus im Gespräch mit der Hertener Büchereileiterin Cornelia Berg. Mit dabei waren Sabine Pfeffer, Martin Schulz, Ulrike Weyrich und Hans-Joachim Kayser. In dem im Sommer 2008 veröffentlichten aktuellen Bibliotheksindex (BIX) nahm Herten bundesweit in der Kategorie der Städte zwischen 50.000 bis 100.000 Einwohnern den dritten Platz ein und war in Nordrhein-Westfalen der Spitzenreiter bei den städtischen Büchereien.
Archiv-Foto: Hans Zaremba

Werdegang

Geboren in Münster und aufgewachsen in Hamm, führte sein Weg nach der handwerklichen Ausbildung an die Fachhochschule Südostwestfalen in Soest, wo er sich zum graduierten Ingenieur qualifizierte. Überdies absolvierte er ab 1974 an der Ruhruniversität Bochum ein Lehramtsstudium in den Disziplinen „Neuere Geschichte“ und „Pädagogik“. Mit den Zertifikaten der ersten sowie zweiten Staatsprüfung wurde ihm die Befähigung zum Lehramt an den berufsbildenden Schulen erteilt. Durch die Ernennung zum Studienrat zur Anstellung  begann seine Tätigkeit an der Lippe-Schule, die zu jener Zeit noch am Ufer des Schifffahrtskanals ihr Domizil hatte und später in das im Südwesten von Lippstadt angesiedelte Lippe-Berufskolleg aufgegangen ist. Durch das Erreichen des klassischen Pensionsalters schied der verheiratete Vater von Ute Strathaus, die seit dem Frühjahr 2020 ebenfalls ins Lippstädter Stadtparlament eingezogen ist, und Großvater eines inzwischen volljährigen Enkelsohnes, vor zehn Jahren aus dem regulären Schuldienst aus. Infolge des schon damals bestehenden gravierenden Lehrermangels hat er noch weitere zweieinhalb Jahre mit reduzierter Stundenzahl zahlreiche junge Auszubildende auf ihrem Weg begleitet.

Vereinsleben

Über seine dienstlichen Verpflichtungen hinaus konnte der nunmehr 75-jährige Ex-Lehrer genauso im Vereinsleben an der Lippe manche Spuren hinterlassen und Akzente setzen. So 1982 als Gründungsmitglied des Surfclubs „Boker Haie“, für den er mehrere Jahre als Vorstandsmitglied aktiv war. Zudem zählte er am Freitag, 5. Mai 2000, zu jenen Personen des schwarz-gelben Fußballs in der heimischen Region, die den BVB-Fanclub Lippstadt e.V. mit seinem Engagement für das Gemeinwesen aus der Taufe hoben. Udo Strathaus erfand für sie auch den Namen „Optimisten“ und war zudem von 2000 bis 2004 ihr Schatzmeister.

Politik

Lippstädter Ratsherr wurde Udo Strathaus im Herbst 2001 als persönlicher Vertreter von Walter Neumann (1932-2015). Bereits etliche Jahre zuvor war seine politische Leidenschaft der Sozialdemokratie gewidmet, der er 1984 beigetreten und für die von 2000 bis 2014 als stellvertretender Vorsitzender des Lippstädter SPD-Ortsvereins wirkte. Auch in der Gegenwart ist der Mann aus dem Kernstadt-Norden und Schützenbruder der Nördlichen eine der prägenden Persönlichkeiten der Sozialdemokratie in der größten Kommune im Kreisgebiet. Die Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Aktivitäten basieren auf seine vielfältigen technischen Erfahrungen, die ihn in die Funktionen des Vormanns des Aufsichtsrates der GWL (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt) und stellvertretenden Vorsitzenden der Stadtwerke Lippstadt GmbH führten. Zugleich gehört das Mitglied des städtischen Umwelt, Bau- und Mobilitätsausschusses der Stadthauskommission an, die den Prozess für die Schaffung eines zeitgemäßen Standortes der Lippstädter Stadtverwaltung auf dem Gelände des einstigen Güterbahnhofs strukturiert. Darüber hinaus hat Udo Strathaus ein Faible für eine künstlerische Gestaltung von öffentlichen Bauwerken. Es ist sein Verdienst, dass sowohl das Mosaik als auch die Büste des nach dem früheren Bürgermeister Jakob Koenen (1907-1974) benannten am Cappeltor von 1966 bis 2013 betriebenen Hallenbades neue Plätze im „CabrioLi“ gefunden haben. Ähnliches gilt auch für seine Initiative, den Kreisverkehr an seiner einstigen beruflichen Wirkungsstätte mit einer knapp fünf Meter hohen Skulptur zu bereichern.

Quellenangabe

Der Beitrag wurde in der am Montag, 24. Oktober 2022, erschienenen Ausgabe 10/2022 der SPD-Publikation Rote Lippe Rose intern von Hans Zaremba veröffentlicht.