Hans Zaremba begleitete SPD-Streifzug durch die Lippstädter Innenstadt
Wer Wolfgang Schulte Steinberg auf seinen jährlichen Spaziergängen während der Sommertour der Sozialdemokraten aus der Kernstadt und Cappel in der Lippstädter Innenstadt erlebt hat, kennt sein Faible für die imposanten Gebäude in seiner Geburtsstadt. Auch diesmal hatte er für seine zweistündige Exkursion durch das Stadtzentrum mit dem ehemaligen Landratsamt am Lippertor, der von den Anwälten in der Kastanienallee genutzten einstigen Pehle-Villa, der Schule im Grünen Winkel und der Villa Maxilla in der Poststraße vier außergewöhnliche Bauwerke auf dem Zettel.
Vom einstigen Landratsamt zur Villa Pehle
Die wechselvolle Geschichte des ehemals Königlich Preußischen Landratsamtes reicht von seiner Erbauung in 1876 durch den Freiherrn Ernst von Werthern über die Nutzungen als Dienstwohnung des Landrates und landwirtschaftliche Winterschule, Polizeiposten (1971-1975), Geschäftsstelle und Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (1975-1986) und nach den aufwendigen Sanierungsmaßnahmen (1986-1989) bis in die Jahre von 1989 bis 2016 als Medienzentrum des Kreises Soest. Seit September 2017 beherbergt das Anwesen das von Dieter Homburg geführte Fachzentrum für Finanzen und das ins Gebäude integrierte Museum Preußischer Persönlichkeiten. Ihnen hat der Hausherr – der als selbständiger Geldexperte, Verfasser finanzpolitischer Abhandlungen für ein Online-Magazin in München und Autor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“ einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt hat – jeweils Räume im von ihm erworbenen Haus gewidmet. Vom Lippertor führte der Gang mit Wolfgang Schulte Steinberg in die Kastanienallee, wo in der 1905 erbauten vormaligen Pehle-Villa derzeit 12 Juristen der vom Anwalt und Notar im Ruhestand, Johannes Engemann, gegründeten Kanzlei ihren Dienst als Rechtsbeistände und Beurkundungshandelnde ausüben. Der Namensgeber des Büros, das bis 2001 in der Rathauspassage sein Domizil hatte, ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Rechtsanwalt und Notar Jörg Klocke, der 1982 als Deutscher Meister im Weitsprung mit einem Satz von 8.09 Metern für Aufsehen in der deutschen Leichtathletik sorgte, die rund 50 Bummler im Schlepptau des früheren Vorsitzenden des vormaligen städtischen Denkmalausschusses zu begrüßen. Der Komplex der Advokaten mit dem breiten Spektrum vom Allgemeinen Vertragsrecht bis zum Wohnungseigentumsrecht reicht vom historischen Gebäude in der Kastanienallee bis zum Neubau in der Nordstraße und verknüpft somit einen interessanten Mix von Alt und Modern.
Von der vormaligen Wilhelmschule zur Villa Maxilla
Die Schule im Grünen Winkel – die bis im Sommer 2014 unter ihrem damaligen Namen Wilhelmschule eine Hauptschule war und in der mit Helmut Klockow, Elisabeth Kuppert, Wolfgang Maron, Wolfgang Sparkuhle und Thomas Valentin etliche Pädagogen unterrichteten, die sich über ihre schulische Tätigkeit hinaus auch auf anderen Gebieten erhebliche Verdienste erwarben – war die dritte Station des Streifzugs. Dort empfing Barbara Dickers, Leiterin der heutigen Förderschule – die vor dem Bau der Gesamtschule an der Pappelallee als Pestalozzischule ihren Standort hatte – die Wandergruppe. Wolfgang Schulte Steinberg, der von 1955 bis 1959 als Grundschüler in dem Gebäude viele Stunden seiner Kindheit verbrachte, stellte in seinen Erläuterungen die besondere Architekturhistorie der Bildungseinrichtung in der Nachbarschaft zur Brüderkirche heraus. Vom Johann-Westermann-Platz ging es weiter in den Hof der in der Poststraße gelegenen Villa Maxilla, die 1905 vom Kaufmann Wilhelm Lenze errichtet wurde und seiner Familie lange als Wohnsitz diente. Heute befindet sich in dem einzigartigen Gebäude, das eine Symbiose aus malerischem englischen Landhaus und streng gegliedertem Stadthaus eingeht, eine kieferorthopädische Praxis. Im Norden grenzt die Villa an den Straßenraum, nach Süden und Osten öffnet sich die Villa zu einem großzügigen Gartengrundstück, von dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundganges einen umfassenden Eindruck verschaffen konnten. Ebenso von den städtebaulich relevanten Fassaden, die allesamt sehr hochwertig, aber auch individuell gestaltet wurden. Zum Schluss kehrten die Wanderinnen und Wanderer ins Lokal „Pub A La Pap“ an der großen Marienkirche ein, um sich über die vielen Erlebnisse auf ihren Weg auszutauschen und dabei bereits auf die Fortsetzung der beliebten Sparziergänge mit dem passionierten Lippstädter Heimatfreund Wolfgang Schulte Steinberg im nächsten Sommer schauten.
Quellenangabe
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 17. September 2019, für das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.