Parteileben
Fehler der Vergangenheit benannt
Erneuerung der Sozialdemokratie im Land und Bund
Es waren zwei krachende Niederlagen, die den Sozialdemokraten im Vorjahr bei den Wahlen des Landtages (14. Mai) und Bundestages (24. September) widerfahren sind. Mit diesen Schlappen und den daraus zu ziehenden Konsequenzen haben sich die Sozialdemokraten im Lippstädter Ortsverein (mit seinen Mitgliedern aus der Kernstadt und Cappel) in ihren Versammlungen im November 2017 und im Januar 2018 intensiv befasst. Darüber hat auch Rote Lippe Rose intern mit den Heften 11/2017 und 2/2018 berichtet. Unterdessen hat die Bundes-SPD eine am Montag, 11. Juni, in Berlin vorgelegte und von fünf externen Experten verfasste Untersuchung zum historischen Absturz der SPD bei der Bundestagswahl veröffentlicht. Darüber hinaus haben sich die NRW-Sozialdemokraten auf ihrem Bochumer Landesparteitag am Samstag, 23. Juni, mit dem Debakel der Landtagswahl in 2017 und den Schlussfolgerungen befasst.
Aus Fehlern lernen – Analyse der Bundestagswahl 2017
In seinem Anfang 2018 veröffentlichten Buch „Das Elend der Sozialdemokratie“ hat der glücklose SPD-Kanzlerkandidat der Bundestagswahl 2013, Peer Steinbrück, kritisiert, dass seine Partei ihre Misserfolge bei den Wahlen in 2009 und 2013 nicht aufgearbeitet habe. Diesmal wollte die SPD es wissen. Noch als Parteichef hatte Martin Schulz eine Untersuchung des SPD-Desasters von 2017 in Auftrag gegeben. Das Ergebnis mit seinen 108 Seiten und der Überschrift „Aus Fehlern lernen – Analyse der Bundestagswahl 2017“ wurde im Juni von der Bundes-SPD auf ihrer Webseite (www.spd.de) veröffentlicht. Die Autoren waren keine Parteifunktionäre, sondern Menschen von außerhalb, die aber die SPD gut kennen. Die Gruppe bestand aus dem früheren „Spiegel“-Journalisten Horand Knaup, dem einstigen politischen Beamten und künftigen Leiter des SPD-Europawahlkampfes, Michael Rüter, dem Kampagneexperten Frank Stauss, der Soziologin Yvonne Schroth von der Forschungsgruppe Wahlen und Jana Faust von der Beratungsagentur „Pollytix“.