Dialog zwischen dem SV Lippstadt 08 und Sozialdemokratie
Ende Mai war der Jubel beim SV Lippstadt 08 über den Wiederaufstieg in die Regionalliga und die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen groß. Jetzt, wo sich der Fußballclub auf die neue Saison vorbereitet, war eine stattliche Delegation aus der Lippstädter Sozialdemokratie im Zuge ihrer Besuchsreihe „Zusammenhalt in Lippstadt“ zu Gast beim Sportverein an der Wiedenbrücker Straße.
Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt
Dazu wurde die Gruppe der Sozis mit den Vorsitzenden des Sportausschusses der Stadt Lippstadt, Gunther Schmich, und des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, von Brigitte Rühlemann, Leiterin der Geschäftsstelle und einstige Vizepräsidentin des SV, auf dem Areal „Am Bruchbaum“ empfangen. Beim Dialog zwischen dem SV 08 und der SPD standen aber nicht die Herausforderungen des erneuten Aufsteigers in die Regionalliga im Vordergrund, sondern im Wesentlichen die Integrations- und Jugendarbeit, die vom SPD-Kommunalpolitiker Hans Zaremba als „vorbildhaft“ bezeichnet wurde. Gegenwärtig sind es derzeit um die 270 Jugendlichen, die auf dem weitläufigen Gelände unterhalb der Brandenburger Straße trainieren und für den 1997 aus Teutonia Lippstadt und Borussia Lippstadt hervorgegangenen SV ihre Spiele in den unterschiedlichsten Staffeln austragen. „Bei uns erfahren die jungen Leute eine solide Ausbildung“, stellte die Chefin der Jugendabteilung heraus. Inzwischen haben die Lippstädter mit dem VfL Bochum eine Vereinbarung der Förderung der Jugendarbeit unterzeichnet. Zum Inhalt gehören unter anderem gemeinsame Sichtungsveranstaltungen und Fortbildungen der Übungsleiter. Positiv bewertete der Sportausschussvorsitzende Gunther Schmich das Zusammenwirken im Jugendbereich mit den anderen Vereinen im Stadtgebiet. „Eine klassische Win-Win-Situation.“ Ein besonderes Element der Integrationsarbeit der Schwarzroten ist die Mitwirkung einer Mannschaft mit jungen Flüchtlingen, die aus einem Teamwork des SV 08 mit dem Jugendmigrationsdienst der Arbeiterwohlfahrt (AWO) entstanden ist. Ebenso hob die SV-Repräsentantin die Kooperation mit der neuen AWO-Kindertagesstätte „Hummelnest“ hervor, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sportgelände in der Von-Are-Straße befindet und zum Jahresbeginn ihren Betrieb aufgenommen hat.
Sponsoring und Bandenwerbung unerlässlich
Für die sportliche Entwicklung der ersten Mannschaft, die indessen zum zweiten Mal in der Regionalliga mitspielen kann, war die Verpflichtung von Daniel Berlinski zum Cheftrainer ein Glücksfall. „Er kennt unseren Verein bestens, schließlich hat er für uns in der Jugend und bei den Senioren gespielt“, betonte Brigitte Rühlemann. Erfreut sei man beim SV gewesen, die Lizenz für die Regionalliga (die nach den einklassigen Divisionen der ersten und zweiten Bundesliga sowie dritten Liga immerhin schon vierthöchste Spielklasse in Deutschland ist) „ohne Auflagen“ erhalten zu haben. In der kommenden Saison wird sich der SV mit den Mannschaften früherer Bundesligisten (wie Alemannia Aachen und Rotweiß Essen) sportlich befassen müssen. Zweifellos Clubs, die natürlich über größere finanzielle Ressourcen verfügen. Von daher sind natürlich die Einnahmen aus dem Sponsoring und der Bandenwerbung unerlässliche Quellen für den sportlichen Betrieb „Am Bruchbaum“.
Entfremdung zwischen Amateuren und Profis
Die Leiterin der Verwaltung und Organisation, die nicht von ungefähr als „tragende Säule“ des SV gilt, musste aber auch Probleme eingestehen. So wünscht sie „ein stärkeres ehrenamtliches Engagement, um die vielfältigen Aufgaben wahrnehmen zu können“. Dazu gehört auch die „Findung“ eines weiteren Schiedsrichters. Momentan kann der SV 08 sieben Referees aufbieten, erforderlich seien aber nach den Statuten des Fußballverbandes acht Frauen und Männer als Spielleiter. Kritisch setzte sich Brigitte Rühlemann auch mit manchen Vorgaben der Fußballverbände auseinander und beklagte die zunehmende Entfremdung zwischen dem bezahlten Profis in den oberen drei Ligen und dem Amateursport.
Quellenangabe
Der Beitrag wurde am 6. Juli 2018 für die SPD-Publikation Rote Lippe Rose intern, das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.