Kurt-Schumacher-Ausstellung

Erinnerung an einen großen Sozialdemokraten im Juli 1986

Kurt Schumacher, geboren am 13. Oktober 1895 in Kulm und verstorben am 20. August 1952 in Bonn, war der erste SPD-Vorsitzende nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war 1945/46 ein erbitterter Gegner des abtrünnigen SPD-Politikers Otto Grotewohl, der in der sowjetischen Zone (der späteren DDR) die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED mit forcierte, und nach der Bildung der Bundesrepublik Deutschland ein heftiger Widersacher des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer (CDU).

Lippstadt am Dienstag, 1. Juli 1986: 
Annemarie Renger (links) würdigt im Stadttheater das Leben und Wirken von Kurt Schumacher.
Archiv-Foto: Sammlung Hans Zaremba

Verfolgter des Nazi-Regimes

Kurt Suchmacher, wurde am 10. Mai 1946, vier Wochen nach der von ihm scharf bekämpften und im Osten Deutschlands durchgesetzten Verschmelzung von SPD und KPD zur SED, zum SPD-Chef in den drei westlichen (von Frankreich, Großbritannien und USA verwalteten) Zonen, aus denen 1949 die Bundesrepublik mit der Hauptstadt Bonn entstand, mit 244 von 245 Stimmen gewählt. Kurz nach der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 hatte der einstige Landtagsabgeordnete in Württemberg und das Reichstagsmitglied in der Endphase der Weimarer Republik, der wegen seines Bekenntnisses zur SPD von den Nazis für über neun Jahre in mehreren Konzentrationslagern interniert wurde, das Büro Dr. Schumacher in Hannover errichtet. Dies wurde von ihm zur faktischen Parteizentrale entwickelt und versammelte mit Erich OllenhauerAnnemarie RengerEgon Franke und Alfred Nau Mitstreiter um sich, die später als sein Nachfolger im SPD-Vorsitz, als Bundestagspräsidentin, Bundesminister und SPD-Schatzmeister wichtige Funktionen übernehmen sollten.

Überragender Politiker

An den überragenden Politiker und promovierten Juristen Kurt Schumacher erinnerte im Sommer 1986 die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit den örtlichen Sozialdemokraten im Stadttheater ausgerichtete Ausstellung „Kurt Schuhmacher und die Wiedergeburt einer demokratischen Partei„. Dass sie dort betrachtet werden konnte, war den guten Kontakten der heimischen SPD zur damaligen Bundestagsvizepräsidentin und im März 2008 entschlafenen Annemarie Renger zu verdanken. Die Grande Dame der deutschen Sozialdemokratie war auch zur Eröffnung der Ausstellung in die maßgeblich durch das Engagement des legendären Bürgermeisters Jakob Koenen in den 1970er Jahren errichtete Lippstädter Kulturstätte gekommen. Sie erinnerte an die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem viel zu früh und an den Folgen der vielen Entbehrungen als Soldat im Ersten Weltkrieg und während seiner Inhaftierung durch das NS-Regime viel zu früh verstorbenen leidenschaftlichen Demokraten.

Quellenangabe

Dieser Beitrag wurde von Hans Zaremba am 1. Juli 2016 im Internet veröffentlicht.