Wolfgang Jansen – Journalist und Sozialdemokrat

Hans Zaremba über den ehemaligen Ortsvereinsvorsitzenden

Zu den Persönlichkeiten der heimischen Sozialdemokraten, die auch bundesweit hervorgetreten sind, zählt der frühere SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Publizist Wolfgang Jansen. Zeitzeugen aus Lippstadt haben ihn als einen feinfühligen Menschen und überzeugten Pazifisten in Erinnerung.

Persönlichkeit der Lippstädter SPD:
 Wolfgang Jansen (links) als Beobachter einer Begegnung von Loki Schmidt und Willy Brandt auf dem Godesberger SPD-Bundesparteitag 1969.
Archiv-Foto: Jupp Darchinger (aus dem Bestand der Friedrich-Ebert-Stiftung)

Redakteur in Lippstadt

Wolfgang Jansen wurde am 16. Juli 1924 in Lippstadt geboren und trat nach seiner Ausbildung 1948 in die Redaktion der „Westfälischen Rundschau“ ein. Von 1953 bis 1956 war er der verantwortliche Redakteur der damals noch mit einem Lippstädter Lokalteil erscheinenden Tageszeitung. Mitglied der SPD wurde er am 1. April 1948 und war zum Beginn der 50ziger Jahre Vorsitzender des Lippstädter SPD-Ortsvereins. Darüber hinaus engagierte sich der Journalist und Sozialdemokrat vom 9. November 1952 bis zum 8. Oktober 1956 im Rat seiner Geburtsstadt.

Düsseldorf und Bonn

Der Weg von Wolfgang Jansen führte ihn von der Lippe an den Rhein. Von 1956 bis 1958 war er Leiter der Pressestelle des Landesinnenministers, Hubert Biernat (SPD). Nach dem Regierungswechsel in Düsseldorf ging er nach Bonn, wo er als Pressesprecher der SPD-Bundestagsfraktion mit Erich Ollenhauer, Fritz Erler, Helmut Schmidt und Herbert Wehner insgesamt vier markanten Vorsitzenden diente. Zudem wurde er Mitte 1973 Chefredakteur des von ihm entwickelten neuen Mitglieder-Magazins der SPD, „Einblick“, das später in den „Vorwärts“ aufging. Zugleich war Wolfgang Jansen auch viele Jahre Mitglied im Redaktionsbeirat der Publikation „Die neue Gesellschaft“.

Nachruf von Herbert Wehner

Zum Tod von Wolfgang Jansen am 4. November 1973 schrieb Herbert Wehner in einem Nachruf:Er hat das Leben geliebt und den Tod nicht gefürchtet. Die dunklen Stunden lehrten ihn den Wert der frohen Tage erkennen. So war er ein glücklicher Mensch. Darum soll niemand um ihn trauern, aber wer will, mag seiner gedenken.“

Quellemangabe

Dieser Beitrag wurde am 1. März 2007 für die SPD-Publikation Rote Lippe Rose intern und das Internet von Hans Zaremba veröffentlicht.