Hans-Joachim Kayser setzt auf Konsensstrategie und kooperativen Führungsstil
„Als ein Bürgermeister, der dafür eintreten werde, dass die Gräben zwischen den im Stadtrat vertretenen Fraktionen nicht zu tief werden“, beschrieb der designierte Bürgermeisterkandidat der heimischen Sozialdemokraten, Hans-Joachim Kayser, am Mittwochabend in einer öffentlichen Mitgliederversammlung der Kernstadt-SPD seine Vorstellungen für das von ihm bei der Wahl im September angestrebte erste Amt in der Lippstädter Kommunalpolitik. Er wolle, falls er im Herbst zum neuen Lippstädter Bürgermeister gewählt werden solle, auf eine breite Konsensstrategie im Rathaus setzen.
Kooperativer Führungsstil
Ebenso wie er in der Gaststätte „Bei Köneke´s“ vor seinen Zuhörern die Funktion als Vorsitzender des Rates erläuterte, skizzierte der derzeitige SPD-Fraktionsvorsitzende auch seinen Führungsstil als Chef der Stadtverwaltung, den er als kooperativ bezeichnete. „Man kann mit mir über alles reden“, hob der 57jährige gelernte und studierte Kaufmann in der von der SPD in der Kernstadt durchgeführten und vom Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba eröffneten und geleiteten Zusammenkunft hervor. Mit Blick auf die bestehenden Strukturen im Stadthaus und den anderen städtischen Dienststellen und seinem dezenten Hinweis, „dass ein CDU-Parteibuch in Verwaltung in den letzten Jahrzehnten zumindest kein Hindernis bei der Bewältigung einer Karriere war“, zeigte er sich von der Loyalität der Bediensteten ihm gegenüber überzeugt. „Darum ist es mir auch relativ egal, welches Parteibuch jemand hat, ob Grün, Gelb, Rot oder Schwarz“, unterstrich Hans-Joachim Kayser seine Erwartungen in das Personal der Stadt Lippstadt.
Ansprechpartner der Bürger
„Dass die Bürgersprechstunde des Bürgermeisters eine Selbstverständlichkeit ist, brauche ich wohl nicht zu betonen“, verdeutlichte er seine Aufgabe als Ansprechpartner der Bürger. „Da meine Ambitionen allein auf Lippstadt gerichtet sind, werde ich deutlich weniger Aktivitäten außerhalb der Stadtmauern entwickeln müssen“, stellte der seit 1980 am Lippeberufskolleg tätige Sozialdemokrat heraus. Er strebe keine Führungsrollen in überörtlichen Gremien an, wodurch ihm für das Amt als Bürgermeister fühlbar mehr Zeit bleibe. „Mir kommt es weit mehr entgegen, wenn die Lippstädterinnen und Lippstädter mich da ansprechen, wo sie mit mir zusammen kommen“, erinnerte der seit 1994 als Ortsvorsteher in Overhagen äußerst erfolgreich wirkende Hans-Joachim Kayser an den Umgang von Jakob Koenen mit den Menschen seiner Stadt und erklärte: „So möchte ich werden.“
Südtangente und Kaserne Lipperbruch
Zudem legte der verheiratete Familienvater eines Sohnes auch seine grundsätzlichen Positionen zu den aktuellen kommunalpolitischen Fragen dar. Das zählten die Fertigstellung der Südtangente über das Uniongelände („Das muss nach meiner Überzeugung schnell gehen, denn die drei Jahre Sperrung der Unionstraße sind schon kritisch.“) und der Konversionsprozess in der Lipperbrucher Kaserne („Vorstellbar ist vieles, entscheidend wird sein, welche Hilfen Land und Bund für uns bereithalten.“). Gleichfalls ging der seit 1994 dem Stadtrat angehörende Hans-Joachim Kayser den demographischen Wandel ein, bei dem jetzt die Weichen richtig zu stellen seien, „damit wir im weiteren Prozess nicht zu den Verlierern gehören“.
Kein Verwaltungsgebäude am Südertor
Mit klaren Worten sprach er sich für einen Verwaltungsanbau am Ostwall aus und erteilte allen Überlegungen für einen Neubau am Südertor eine deutlich Absage („Fünf Millionen Mehraufwand lassen sich nicht gesund rechnen.“). Eindeutig war auch das Bekenntnis des SPD-Anwärters auf das Bürgermeisteramt für den Erhalt der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWL) und die Stadtwerke GmbH und bekräftigte unmissverständlich: „Über einen Verkauf dieser beiden städtischen Töchter lasse ich mit mir nicht verhandeln“. Ausgestattet mit einem einstimmigen Vertrauensvorschuss der Kernstadt-Sozialdemokraten steuert Hans-Joachim Kayser jetzt auf die Stadtverbandsdelegiertenkonferenz seiner Partei zu, die am Freitag, 24. Juni, endgültig über seine Wahl zum Bürgermeisterkandidaten der Lippstädter SPD befinden muss.
Quellenangabe
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 16. Juni 2005, für das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.