Ausgabe Nr. 13/2012: Grünkohlessen zum Jahresausklang

Bundespolitik

Überwiegender Konsens zur Rente

Sowohl auf dem Podium als auch im Publikum beim Lippstädter SPD-Dialog

Nicht nur das ZDF hatte vom Rentendialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins eine heftige und strittige Debatte erwartet, auch viele Gewerkschaftler in Lippstadt sahen den Beschlüssen der Sozialdemokraten zur künftigen Rentenversorgung in Deutschland skeptisch entgegen. Dass aber ein überwiegender Konsens die Diskussion im Zentrum der Arbeiterwohlfahrt bestimmte, war die große Überraschung.

Parteivorstand beeinflusste Bürgerdialog

Es waren die am Montag, 12. November, zur Mittagszeit vom SPD-Parteivorstand in Berlin gefassten Beschlüsse, die am Abend desselben Tages die Diskussion beim öffentlichen SPD-Bürgerdialog in Lippstadt maßgeblich beeinflussten und wenige Tage später, am Samstag, 24. November, als Vorlage für das jetzt geltende Rentenkonzept der SPD dienten. Zwangsläufig lagen beim Dialogabend auch die Standpunkte der von den Sozialdemokraten aufgebotenen Podiumsteilnehmer mit den Lippstädter Vertretern der Gewerkschaftssenioren, Margret Schulte Steinberg (ver.di) und Hans-Joachim Kühler (IG Metall), dem Fachbereichsleiter für Familie, Schule und Soziales der Stadtverwaltung Lippstadt, Manfred Strieth, dem Rentenexperten der Landes-SPD, Gerhard Kompe (Dortmund), und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hellmich (Bad Sassendorf) dicht beieinander.

Begrüßte die Vorlage des SPD-Parteivorstandes in Berlin zur künftigen Rentenpolitik der SPD:Marianne Schobert, ehemalige Geschäftsführerin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Lippstadt und danach gleicher Funktion in Dortmund tätig. Überdies forderte die Sozialpädagogin von der SPD eine offensivere Politik mit Blick auf die nur verwaltende Tätigkeit der jetzigen Bundesregierung.

„Auf dem richtigen Weg“

Auch aus dem Publikum war kaum Ablehnung zu hören. Vielmehr gab es Zustimmung auch von Rainer Henkel, dem einstigen Betriebsratsvorsitzenden der „Rothen Erde“, der aus seiner Enttäuschung über den „Basta-Kanzler“ Gerhard Schröder keinen Hehl machte und in den letzten Jahren die Rentenpolitik der SPD mit viel Argwohn begleitet hatte. Was er beim Rentendialog in der AWO-Begegnungstätte erfahren habe, stimme ihn aber optimistisch, lautete die Quintessenz des unterdessen im Ruhestand befindlichen Gewerkschaftlers. Er sah die SPD mit ihrem am 24. November auf dem Berliner Parteikonvent zur abschließenden Verabschiedung stehenden Rentenkonzept „auf dem richtigen Weg“.