Einer von uns
Politiker aus Leidenschaft
Karl-Heinz Brülle vollendete im Oktober sein 70. Lebensjahr
Wer sich mit dem Lebensweg von Karl-Heinz Brülle befasst, wird ihn zweifellos als einen Politiker aus Leidenschaft bezeichnen, was sein inzwischen 50-jähriges politisches Wirken charakterisiert. Während der Herbstwoche – Mittwoch, 23. Oktober 2019 – vollendete das Urgestein der Lippstädter Sozialdemokraten sein 70. Lebensjahr.
Großes Wissen
Geschätzt ist bis heute sein großes Wissen über die Gegebenheiten der Politik von der Stadt über den Kreis, das Land und den Bund bis zur europäischen Ebene. Gerne greifen die Genossinnen und Genossen in seiner Partei auch auf seine gründlichen Kenntnisse über die Strukturen der Sozialdemokratie und ihre inneren Abläufe zurück. In der Entstehungsphase der Bonner Republik in Lippstadt geboren, absolvierte Charly Brülle, wie er schon seit seiner Schulzeit gerufen wird, 1968 sein Abitur am Ostendorfgymnasium und studierte in Münster Pädagogik. Bereits 1975 kam er als Lehrer an die Pestalozzischule, die er nach ihrem Umzug in die einstige Wilhelmschule mit ihrem jetzigen Namen „Schule Im Grünen Winkel“ im Januar 2015 als Pensionär verlassen hat. Schon als Pennäler entwickelte sich sein politisches Interesse. Der Eintritt in die SPD war für ihn 1969 der logische Schritt. Sein Parteibuch erhielt er im Jahr der Wahl von Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler vom damaligen SPD-Parteisekretär und Lippstädter Ratsherrn Werner Roß (+ 2011). Mit unzähligen Weggefährten aus der heimischen Sozialdemokratie – vom 1974 verstorbenen Bürgermeister Jakob Koenen über den einstigen Bundestagsabgeordneten Engelbert Sander (+ 2004) und früheren hauptamtlichen Gewerkschaftler Werner Franke (+ 2006) bis zu den Mitgliedern der heutigen SPD-Stadtratsfraktion – hat er zusammengearbeitet. Parallel zur beruflichen Ausbildung gestaltete sich auch seine parteipolitische Laufbahn. Sie erstreckt sich von den Anfängen bei den Jungsozialisten in der Stadt und im Kreis über den Vorsitz im SPD-Ortsverein in der Kernstadt (1973 bis 1979) und im SPD-Stadtverband (1974 bis 1976), bis in den Vorstand des SPD-Unterbezirks im Kreis Soest (1975 bis 1987, ab 1981 als stellvertretender Vorsitzender). Eine Fülle von Papieren für die SPD-Programme der verschiedenen Gliederungen (Stadt, Kreis, Bezirk und Land) stammen aus seiner Feder. Wesentlich hat er auch die Ausrichtung der sozialdemokratischen Kommunalpolitik in Lippstadt ab der Gebietsneuordnung im Jahr 1975 geprägt.