SPD-Senioren informierten sich beim SV 08
Bekanntlich ist der Fußball ein großes Bindeglied zwischen den Menschen unterschiedlicher Nationen und Generationen. Das erleben auch täglich jene Akteure, die sich an der Lippe für den Sport mit dem runden Leder vor Ort engagieren. In Lippstadt steht dafür neben vielen kleineren Vereinen in den Ortsteilen auch die Arbeit des SV Lippstadt 08, der an der Wiedenbrücker Straße mit der legendären Spielstätte „Am Bruchbaum“ sein Domizil hat.
Anknüpfen
Mehr über das Innenleben des 1997 aus den Traditionsvereinen Teutonia und Borussia gegründeten SV 08 wollten die Senioren der Lippstädter Sozialdemokraten, die Arbeitsgemeinschaft 60plus, erfahren, als sie mit ihrem Leiter Karl-Heinz Tiemann im schmucken Vereinsheim des Regionalligisten zu Gast waren. Dazu wurden sie auf dem Gelände, wo einst Borussia Lippstadt seine Heimspiele austrug, vom SV-Präsidenten Thilo Altmann empfangen. Dass die Rot-Schwarzen nach ihrem vorjährigen Aufstieg in die vierthöchste Liga des deutschen Fußballs im Mai den Klassenerhalt geschafft haben und auch in 2019/20 in der Regionalliga West dabei sein werden, freute natürlich den SV-Repräsentanten. „Viele positive Schlagzeilen haben uns in der letzten Saison begleitet“, berichtete das Oberhaupt des Clubs, dessen Losung „Ehrliche Emotionen“ lautet. Nun gelte es mit dem neuen Trainer Felix Bechtold an die Leistungen der vergangenen Spielzeit anzuknüpfen, um in Lippstadt weiterhin spannende Fußballspiele präsentieren zu können. Der sportliche Aufstieg bedeute aber auch, dass die Kicker des SV Lippstadt 08 damit stärker in die Beobachtung anderer Vereine und auf die Wunschliste dieser Clubs geraten. So haben die Lippstädter mit Sven Köhler (Wechsel zum Zweitligisten VfL Osnabrück), Marcel Hoffmeier (zum SC Preußen Münster in der dritten Liga), Simon Schubert (zum Regionalligaabsteiger SC Wiedenbrück) und Kapitän Fabian Lübbers (der bei der U 23 des FC Schalke 04 angeheuert hat) vor der neuen Spielzeit gleich vier Leistungsträger abgeben müssen. Dafür wurden 14 Neuzugänge verpflichtet, womit ein großer Umbruch im Mannschaftsgefüge entstanden sei. Was das für das Leistungsvermögen der Lippstädter nun bedeute, „bleibt abzuwarten“, meinte der seit Juli 2013 im Ehrenamt an vorderster Stelle auf der Brücke des SV 08 stehende und beruflich als Chef von „Liebelt-Böden“ tätige Thilo Altmann.
Zuschauertabelle
Auf Nachfrage aus der SPD-Delegation, der mit dem früheren Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Brülle auch jener Teutonen-Präsident angehörte und in dieser Eigenschaft im Frühjahr 1997 mit dem inzwischen verstorbenen Klaus Voigt als damaligen Borussen-Vormann den Fusionsvertrag für die Bildung des SV Lippstadt 08 besiegelte, erfolgte auch ein Blick auf den Besuch der Spiele des Regionalligisten. Zuletzt seien zu den Begegnungen des SV 08 vor eigener Kulisse im Durchschnitt rund 900 Fans erschienen. Damit liege man in der Zuschauertabelle dieser Liga – in der mit Alemannia Aachen, Rot-Weiß Essen und Rot-Weiß Oberhausen immerhin drei ehemalige Bundesligaclubs und nach Einschätzung von Thilo Altmann auch finanzstarke Vereine auflaufen – auf den sechsten bis siebten Rang. Die Zersplitterung der Spieltage in der Bundesliga (von Freitagabend über den Samstag und Sonntag bis zum Montagabend) habe sich zwangsläufig auch auf das Zuschauerverhalten in den unterklassigen Ligen – wie beim SV Lippstadt 08 – ausgewirkt. Insbesondere spüre man dies, wenn zeitgleich zu den Wettbewerben bei den Amateuren im Oberhaus sogenannte Top-Begegnungen (wie Dortmund gegen Schalke oder Gladbach gegen Bayern) auf dem Zettel stehen. „Unabhängig von diesen sicherlich nicht einfachen Bedingungen ist es erstaunlich, was der SV 08 alles leistet“, fasste Karl-Heinz Tiemann die beim Dialog mit Thilo Altmann gewonnenen Eindrücke zusammen. Um überhaupt ein derart umfangreiches Angebot für den Fußball – insbesondere mit der breiten Aufstellung im Jugendbereich und Frauenfußball – aufrechtzuerhalten, benötige der Verein mit seinem Präsidium (dem neben Thilo Altmann noch Manfred Räker und Brigitte Rühlemann angehören) viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Kein nennenswertes Problem habe der SV mit den eigenen Anhängern, was der Präsident auch auf die gute Arbeit des Fanbeauftragten Tim Thiemeyer zurückführte. Die Anforderungen an die Sicherheit in der Regionalliga seien jedoch enorm und würden im Vorfeld der Spieltage viele Kräfte binden. „Eine Erfahrung, die wir schon aus unserer ersten Regionalliga-Saison kennen“, erinnerte sich Thilo Altmann an die Wettkämpfe, die 2013/14 noch am Waldschlößchen, dem Spielort der „Schwatten“ von der Teutonia, ausgetragen wurden.
Quellenangabe
Dieser Beitrag wurde am Freitag, 28. Juni 2019, für das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.