Vor Ort
Lärmschutz tut not
Genervte Bürgerinnen und Bürger im Südwesten
„Es sind immer mehr Menschen, die sich schon seit langem einen wirksamen Lärmschutz entlang der Bundesbahnlinie wünschen.“ Dies schilderte Josef Niehaus, sachkundiger Bürger der SPD im städtischen Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss, bei der Quartierbegegnung des Lippstädter SPD-Ortsvereins im Südwesten am Dienstag, 5. Juni, nach seinen Gesprächen mit den vom ansteigenden Zugaufkommen im Dreieck von Bahnlinie, Stirper- und Overhagener Straße betroffenen Einwohnern.
Ohrenbetäubend
Für die durch das Getöse genervten Bürgerinnen und Bürger seien es insbesondere die Güterzüge, die nach ihrer Wahrnehmung in den letzten Jahren auf der Strecke zwischen dem Ruhrgebiet und Kassel erheblich zugenommen hätten. Dass die Bahngeräusche zudem auch ihre Häuser entwerteten, rufe, so Josef Niehaus, weitere Besorgnisse hervor. Laut einer Studie des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz führe nach einer Veröffentlichung der renommierten Publikation „Die Zeit“ aus dem Frühjahr jedes Dezibel über 50 zu einer Preisminderung von 1,5 Prozent. „Nicht wenige Beobachter der Verkehrsentwicklung in Deutschland sehen im Bahnlärm bereits einen neuen Großkonflikt“, bemerkte der Kommunalpolitiker beim SPD-Ortstermin am Tonhüttenweg, wo sich die eingefundenen Teilnehmer der Quartierbegegnung vom Gedröhne der Bahn einen direkten Eindruck verschaffen konnten. Während die Personenzüge noch recht passabel über die Schiene liefen, waren die Geräusche bei den aus Richtung Soest in den Lippstädter Bahnhof einrollenden Güterzügen für die meisten Anwesenden nahezu ohrenbetäubend.